Stadt Bad Königshofen im Grabfeld
 

 

 

Gemeinde und naturräumliche Zugehörigkeit


Die Stadtgemeinde Bad Königshofen i. Grabfeld zählt 6.907 Einwohner und liegt als mögliches Mittelzentrum zentral im Gebiet der Grabfeldallianz. Sie besteht aus der Kernstadt und den sieben Stadtteilen Althausen, Aub, Eyershausen, Gabolshausen, Ipthausen, Merkershausen und Untereßfeld. Naturräumlich liegen etwa zwei Drittel des Stadtgebietes im Naturpark Haßberge. Die Fränkische Saale fließt südlich durch die Kernstadt. Bad Königshofen i. Grabfeld pflegt eine Städtepartnerschaft mit der thüringischen Stadt Römhild und der texanischen Stadt Arlington.

 
Geschichte - Bad Königshofen i. Grabfeld

Schon zur römischen Kaiserzeit befindet sich bei Königshofen eine weiträumige Siedlung, wie 1994 Ausgrabungen beweisen. 741/42 wird „Chuningishaoba in pago Graffeldi“ erstmals urkundlich erwähnt. In dem Dokument wird die Schenkung von 26 Eigenkirchen zur Ausstattung des neugegründeten Bistums Würzburg bestätigt. In dem ehemaligen Königshof darf man einen bedeutenden Stützpunkt für die militärische Sicherung und die wirtschaftliche Erschließung des verkehrsstrategisch äußerst wichtigen Grabfeldes sehen. Seit dem 13. Jahrhundert sind die Grafen von Henneberg im Besitz Königshofens. 1292 wird Königshofen als „oppidum“ (Stadt) bezeichnet. Eine Stadterhebungsurkunde fehlt. Mit der Stadtbefestigung wird begonnen. 1323 erhält Königshofen durch Kaiser Ludwig den Baiern das Marktrecht. 1340 ist Königshofen Gerichtsort der achten Zent des hennebergischen Gebiets. 1354 kommt Königshofen in den Besitz des Grafen Eberhard von Württemberg, der eine Tochter Graf Heinrichs VIII. von Henneberg heiratet und die Stadt an das Hochtstift Würzburg verkauft. Königshofen wird nun Sitz eines würzburgischen Amtes zur Verwaltung des Umlandes. 1525 beteiligen sich viele Bauern der Stadt und des Umlandes, organisiert im sogen. Bildhäuser Haufen, am Bauernaufstand. 1565 wird die Stadt erstmals als Festung bezeichnet. Königshofen wird wegen seiner militärgeographisch wichtigen Lage als fürstbischöfliche Grenzfestung, insbesondere in der Echterzeit um 1600 ausgebaut. 1826 wird die Entfestigung eingeleitet. 1802/03 wird das Gebiet des bisherigen Hochstifts Würzburg und damit Königshofen und das Grabfeld Bayern zugesprochen. 1862 erfolgt eine Trennung von Rechtspflege und Verwaltung. Königshofen wird Sitz eines Bezirksamtes, zu dem bis 1900 auch der Bereich Hofheim gehört. 1893 verkehrt der erste Zug auf der neu gebauten Stichbahn Neustadt - Königshofen. Ein wirtschaftlicher Aufschwung ist unverkennbar. 1976 verkehrte der letzte Personenzug und 1997 werden die Bahngleise zwischen Bad Königshofen und Bad Neustadt abgebaut. 1896 wird anläßlich von Bohrungen nach Trinkwasser eine Mineralquelle entdeckt. Dies führt 1900 zur Eröffnung eines Badebetriebs. 1904 findet die feierliche Einweihung einer jüdischen Synagoge in Königshofen statt. Juden sind in der Stadt bereits seit 1298 ansässig. 1921 wird in Ipthausen ein eigener Friedhof für die über hundert Mitglieder zählende jüdische Gemeinde angelegt. In der Reichspogromnacht 1938 wird die Synagoge schwer beschädigt. Das stattliche Gebäude wird 1951 abgetragen. Mindestens sechs jüdische Mitbürger Königshofens werden im Dritten Reich von den Nationalsozialisten ermordet. Durch die Teilung Deutschlands infolge des Zweiten Weltkriegs entstehen für das Königshöfer Land schwerwiegende wirtschaftliche Probleme. Das Grabfeld weist die geringste Industriedichte in ganz Bayern auf. 1972 wird der Landkreis Königshofen i. Grabfeld aufgelöst und im Zuge der Kreisgebietsreform in Bayern mit den Kreisen Bad Neustadt und Mellrichstadt zum Landkreis Rhön-Grabfeld vereinigt. Sieben Umlandgemeinden schließen sich in der Folgezeit der Stadt an. 1974 wird Königshofen zur Badestadt erhoben. Ein „Kurzentrum“ wird gebaut, der Kurpark erweitert.

 

Althausen

837 wird „Altolshusen“ erstmals genannt. Der Ortsname enthält in seinem ersten Bestandteil den althochdeutschen Personennamen Altolt. 1317 erscheint das Dorf als zur Herrschaft Henneberg gehörig. Die Grafen von Henneberg besitzen in Althausen zwölf Huben, wie Vollbauernstellen bezeichnet werden. 1354 kommt Althausen an das Hochstift Würzburg. 1744 erhält die Gemeinde das Braurecht. Von 1932 bis 1936 und von 1970 bis 1972 werden Flurbereinigungen in Althausen durchgeführt. 1972 erfolgt die Eingemeindung in die Stadt Königshofen i. Grabfeld.

 

Aub im Grabfeld

Von 750 bis 450 v. Chr. ist die Gegend um Aub nachweislich besiedelt. Unweit des Dorfes finden sich in der Waldabteilung „Himmelreich“ auf einer Fläche von fünf Hektar 140 Grabhügel aus der Hallstattzeit. 1302 vermacht Graf Konrad von Wildberg der „ecclesiae S. Petri in villa Owe“ (Aub) den Zehnten am Haßberg. In der Folgezeit ist Aub ebenfalls Hennebergisches Lehen. Der Ortsname leitet sich von „In der Au“, im Volksmund „In D’r A“ ab, so dass der Ort fortan im Volk „Dra“ genannt wird. 1610 wird die Dorfschmiede gebaut, die noch heute im Originalzustand vorhanden ist. 1744 verleiht Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn der Gemeinde das Braurecht. 1950 wird eine Flurbereinigung durchgeführt, 1969 das Dorfgemeinschaftshaus gebaut und ab 1971 der einsetzende Fremdenverkehr durch einen eigenen Verein koordiniert. 1976 wird ein Landschaftssee mit 1,1 ha Wasserfläche gebaut. 1978 wird Aub Stadtteil von Bad Königshofen i. Grabfeld.

 

Eyershausen

799 schenkt Äbtissin Emhilt von Milz dem Kloster Fulda ihre Güter in „Hishereshus“ (Eyershausen = bei den Häusern des Isher). Um 1100 fällt Eyershausen an die Herrschaft der Grafen von Henneberg, von denen es 1473 an das Fürstbistum Würzburg kommt. 1509 gibt Bischof Lorenz von Bibra dem Ort eine Dorfordnung. 1575 wird unter Fürstbischof Julius Echter, der die Gegenreformation in der Gemeinde durchführen lässt, eine katholische Pfarrei gegründet. 1744 erhält Eyershausen das Braurecht, das Brauhaus ist bis heute erhalten. 1958 wird eine Flurbereinigung durchgeführt. 1972 wird Eyershausen Stadtteil von Bad Königshofen i. Grabfeld.

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Gabolshausen

1234 verkauft Graf Otto von Botenlauben dem Stift Würzburg die ehemals zwei Dörfer bildenden, jetzt zu einem verbundenen Ort „Gebolshusin et Hagin“. Der Ortsname leitet sich von den Häusern des Gebolt ab. Die Ersterwähnung soll bereits 820 erfolgt sein. 1354 kommt Gabolshausen durch Kauf von Graf Eberhard von Württemberg an das Hochstift Würzburg. Zuvor ist es Bestandteil des hennebergischen Amtes Heldburg. 1598 wird über die beiden Torhäuser von Gabolshausen berichtet: „... sind sehr alt. Niemand weiß, wann sie gebaut!“ Eines der beiden der ehemaligen Dorfbefestigung dienenden Torhäuser steht heute noch am Westausgang des Dorfes. 1972 wird Gabolshausen Stadtteil von Bad Königshofen i. Grabfeld.

 

Ipthausen


1244 tritt „Yptehusen“ erstmals urkundlich in Erscheinung. Der Name lässt vermuten, dass es sich um eine sehr alte Siedlung handelt. 1317 gehört Ipthausen zum hennebergischen Amt Heldburg. In der Nähe soll sich in jener Zeit eine Burg befinden, und zwar an der Stelle wo heute das „Berghäuschen“ steht. 1574 wird in einem Schreiben mitgeteilt: „Ypthausen ist mit der Statt Königshofen eine Gemaind, werden die Inwohner auch fur Bürger von Königshofen gehalten.“ 1818 wird Ipthausen eine eigenständige Gemeinde. 1739 wird mit päpstlicher Bestätigung eine Marianische Bruderschaft gegründet. Eine als Gnadenbild verehrte Pieta aus dem 17. Jahrhundert in der Kirche steht im Mittelpunkt einer Wallfahrt, die bis ins 20. Jahrhundert andauert. 1749 - 1754 wird an Stelle einer mittelalterlichen Michaelskapelle nach Plänen des Königshöfer Maurermeisters Johann Michael Schmitt eine neue Kirche errichtet. Georg Anton Urlaub, ein Schüler des berühmten Venezianers Tiepolo schafft in der Wallfahrtskirche Mariä Geburt prächtige Deckengemälde. Die Kirche ist mit ihrer Rokokoausstattung ein Juwel. 1915 wird berichtet, im Dorf befinden sich malerische Bauernhäuser mit den für die Königshöfer Gegend charakteristischen gedeckten Laufgängen.

 

Merkershausen

795 schenkt Gundacar sein Eigen in „villa Marchhereshuson“ dem Kloster Fulda. Der Ortsname Merkershausen bedeutet „Bei den Häusern des Marchheries“. Dieser dürfte der Anführer der Rodungsbauern gewesen sein. In der Folgezeit bringt sich das Kloster Fulda in den Besitz fast aller Güter in der Gemeinde. 1309 überträgt Anna, „comitissa de Henneberg“- die Henneberger waren inzwischen im Besitz des Dorfes - dem Kloster Langheim das Patronatsrecht in der Gemeinde. Im 18. Jahrhundert schafft der eingeheiratete gebürtige Saaler Bildhauer Jakob Bindrim in der Gemeinde prachtvolle Bildstöcke. Der vor der Pfarrkirche stehende, 1727 geschaffene Bildstock mit einer Darstellung der hl. Dreifaltigkeit und verschiedenen Heiligenfiguren, gilt als einer der großartigsten Kunstwerke Unterfrankens. 1976 wird Merkershausen Stadtteil von Bad Königshofen i. Grabfeld.

 

Untereßfeld

741 tritt Untereßfeld als „Eichesfeld“ erstmals urkundlich in Erscheinung. 823 bestätigt Kaiser Ludwig der Fromme die Schenkung einer Martinskirche in Untereßfeld. Diese Kirche dürfte eine von 14 Martinskirchen gewesen sein, die Bischof Willibrord, der 739 starb, erbauen ließ. 1540 wird ein Schloß in Untereßfeld erwähnt, das heute gänzlich verschwunden ist. 1575 wird in der Echterzeit ein neues Schulhaus, 1611 ein neues Pfarrhaus errichtet. 1618 wird eines der schönsten Fachwerkhäuser im Grabfeld am ortsbildprägenden Kirchplatz erstellt. Das heute in Besitz von Franz Fries befindliche Haus ist insbesondere wegen der ornamentalen Ausgestaltung des Giebelgefüges höchst bemerkenswert. Noch älter ist das Bauernhaus der Familie Zirkelbach am Ortseingang aus Richtung Königshofen kommend. Es ist eines der wichtigsten Objekte des Denkmalschutzes in Rhön-Grabfeld. 1969 entsteht an der Straße nach Obereßfeld eine Verbandsschule, die fortan Kinder aus zwölf Orten im Umkreis besuchen. 1972 wird Untereßfeld Stadtteil von Bad Königshofen i. Grabfeld.

 

Sambachshof

1317 wird der Sambachshof in den Haßbergen in einem hennebergischen Güterverzeichnis genannt. Ursprünglich gehört er den Grafen von Wildberg, deren Stammburg sich in der Nähe befindet. 1573 verkauft Graf Georg Ernst von Henneberg Hof und Gut Sambach an die Stadt Königshofen. 1891 wird der 1842 abgebrannte Sambachshof wieder aufgebaut. 1900 setzt der Fremdenverkehr am Sambachshof ein. Der einsam gelegene Hof wird zu einem beliebten Ausflugsziel. 1970 eröffnet Wolfgang Eschenbach einen Märchenwald, seit 1967 befindet sich am Sambachshof das unterfränkische Volkshochschulheim.

Quelle: Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger, Sternberg

 
Siedlungsentwicklung und Baukultur

Die Kernstadt Bad Königshofen hat eine Reihe von Baugebieten für den Wohnungsbaubereich wie auch für gewerbliche Bautätigkeit vorzuweisen. Als baukulturelle Besonderheiten sind neben dem historischen Rathaus vor allem das Tor der ehemaligen Festungsanlage sowie Überreste der ehemaligen fürstbischöflich-würzburgerischen Grenzfestung zu erwähnen. Auch in den Stadtteilen gibt es eine Reihe erhaltenswürdiger Baudenkmäler, wie die Kirchenburganlage in Althausen, die Dorfschmiede in Aub, die Pfarrkirche in Eyershausen, das Torhaus in Gabolshausen, die Wallfahrtskirche „Maria Geburt“ in Ipthausen, der Pfarrhof und Bildstöcke von Jakob Bindrim in Merkershausen sowie der Pfarrhof und mehrere alte Bauernhäuser in Untereßfeld, die herausragende Zeugnisse des fränkisch-thüringischen Fachwerkbaus darstellen.

 
Gemeinbedarfseinrichtungen und Soziales

Bad Königshofen i. Grabfeld stellt mit einer Reihe von Schulen einen wichtigen Bildungsstandort im Grabfeld dar. Der Schulverband Bad Königshofen umfasst neben der Grund- und Mittelschule, der Realschule und dem Gymnasium die Kreismusikschule, die Berufsfachschule für Musik, die Maximilian-Kolbe-Schule (internationale Sprachförderung), die Sprachsonderschule, die Sonderschule für Lernbehinderte und die Volkshochschule Rhön und Grabfeld. Darüber hinaus gibt es im Stadtteil Untereßfeld den gleichnamigen Schulverband, dem die Gemeinde Trappstadt angehört, und der Grund- und Hauptschule einschließt. Bad Königshofen i. Grabfeld ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen i. Grabfeld, zu der sich 1978 die Gemeinden Aubstadt, Großbardorf, Herbstadt, Höchheim, Sulzdorf a. d. Lederhecke und Sulzfeld sowie der Markt Trappstadt zusammengeschossen haben. Es gibt in Bad Königshofen i. Grabfeld eine Reihe von Pflege- und Senioreneinrichtungen. Die Kurbetriebs-GmbH hat ihr bestehendes medizinischtherapeutisches Angebot durch die Eröffnung eines deutschlandweit einmaligen Heilwassersees im Jahr 2005 erweitert und kann somit in Kombination mit dem Wohnmobil-Stellplatz, der dem Gelände der Frankentherme angegliedert ist, neue Zielgruppen für einen Aufenthalt in Bad Königshofen i. Grabfeld bewerben.

 
Wirtschaft und Verkehr

Durch die unmittelbare Lage an der Bundesstraße B 279 ist Bad Königshofen i. Grabfeld gut an das überregionale Straßennetz angeschlossen; bis zur Anschlussstelle Bad Neustadt/Saale der BAB 71 sind es nur etwa 18 km. Einer der wichtigsten Betriebe der Stadt ist ein international tätiges Zeltbauunternehmen. Darüber hinaus setzt sich die Wirtschaftsstruktur aus einer Reihe von kleineren und mittleren Unternehmen im produzierenden und nichtproduzierenden Gewerbe zusammen. Die Nahversorgung ist gesichert, ebenso die Versorgung mit Ärzten und Apotheken.

 
Landwirtschaft, Natur und Landschaft

Die Landwirtschaft spielt in den Stadtteilen zwar eine bedeutende Rolle in der Flächennutzung, ist jedoch für die Beschäftigungszahlen nur von untergeordneter Bedeutung. Besonders erwähnenswert ist die Mittelwaldwirtschaft, die im Bereich Eyershausen noch immer aufrecht erhalten wird. Darüber hinaus stellen die Fränkische Saale und ihre Zuflüsse aus den Haßbergen sowie der Weißbach landschaftsprägende Strukturen.

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