Gemeinde Aubstadt
- Das Kirschendorf Aubstadt -
Gemeinde und naturräumliche Zugehörigkeit
Die Gemeinde Aubstadt mit ihren 755 Einwohnern und einer Fläche von 1193 ha liegt etwa 5 km nordöstlich von Bad Königshofen i. Grabfeld. Sie stellt die südlichsten Bereiche des Milzgrundes dar und besteht nur aus dem Ortsteil Aubstadt. Mit der thüringischen Gemeinde Bauerbach besteht eine Partnerschaft.
Geschichte
Wie Ausgrabungen belegen, ist die Gegend um Aubstadt schon 4500 bis 1700 v. Chr. besiedelt. Im Jahr 904 geht Aubstadt in den Besitz des Klosters Fulda über. Der Ortsname bedeutet "Niederlassung in einem fruchtbaren, wasserreichen Tal". 1132 wird die „Perle des Grabfelds“, wie Aubstadt insbesondere wegen seiner guten Bodenbonität genannt wird, in einer Lehensurkunde des hennebergischen Klosters Veßra erwähnt. Ab 1317 gewinnen die Freiherren von Bibra mehr und mehr Einfluß in der Gemeinde. 1402 ist das gesamte Gebiet in ihrem Besitz. Die damalige Kirche ist Bestandteil einer Kirchenburganlage. Der um 1350 entstehende Turm, der heute noch eine alte Glocke aus dem Jahre 1530 beherbergt, ist als Überbleibsel noch vorhanden. Die beiden Türme bilden das Wahrzeichen Aubstadts.
Quelle: Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger, Sternberg
Siedlungsentwicklung und Baukultur
Die Struktur der Gemeinde hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten von einer rein landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zur Wohngemeinde entwickelt. Neubaugebiete sind ausgewiesen, viele Arbeitnehmer pendeln aus, meist nach Bad Neustadt und Schweinfurt. Es gibt jedoch auch eigene Gewerbebetriebe in der Gemeinde, die Arbeitsplätze stellen. Im Ortskern droht in den nächsten fünf bis zehn Jahren Leerstand. So ist auch die traditionelle Gastwirtschaft „Fränkischer Hof“ in der Ortsmitte derzeit nicht verpachtet. Als baukulturelle Besonderheit ist die Kirchenburg (s. o.) zu erwähnen. Engagierte Bürger sanieren derzeit das ehemalige Brauhaus. Es soll zum zentralen Treffpunkt im Ort und Infostelle für Besucher werden.
Gemeinbedarfseinrichtungen und Soziales
Aubstadt ist Sitz des Schulverbandes Milzgrund, ein Zusammenschluss der Gemeinden Herbstadt und Höchheim. Es besteht ein zweizügiges Grundschulangebot, ab der Jahrgangsstufe fünf gehen die Schüler nach Untereßfeld zur Schule. In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten mit zwei Gruppen. Darüber hinaus beherbergt Aubstadt ein Kinderwohnheim der Wohngruppe "Wolf " mit Sitz in Gollmuthhausen. Aus der Vielzahl von Vereinen mit regem Vereinsleben sind besonders der Aubstädter Karnevalsverein sowie die Musikkapelle hervorzuheben, die weit über die Gemeindegrenze hinaus bekannt sind.
Wirtschaft und Verkehr
Über die Kreisstraßen NES 2 und NES 4 ist die Gemeinde an das überregionale Straßennetz angebunden. Das gewerbliche Angebot beläuft sich auf mehrere Handwerksbetriebe, im verarbeitenden Gewerbe und Bauhauptgewerbe sind keine Betriebe zu verzeichnen. Das Nahversorgungsangebot setzt sich aus einer Metzgerei und einem Dorfladen zusammen. Die Genobank Rhön-Grabfeld erhält eine Geschäftsstelle in Aubstadt.
Landwirtschaft, Natur und Landschaft
Die Böden in der Gemeinde Aubstadt zählen zu den besten im Landkreis Rhön-Grabfeld mit sehr guten Bonitäten. Trotzdem gibt es heute nur noch fünf Vollerwerbs-Landwirte in Aubstadt. Zwar verfügt die Gemeinde über keine großen Waldflächen, jedoch wächst in den Forstflächen westlich der Ortschaft Furnier-Kirschenholz von sehr hoher Qualität. Die Wildkirschenbestände werden als anerkannter Saatgutlieferant von Experten sehr geschätzt. Daneben ist eine 1000jährige Eiche als Naturdenkmal besonders hervorzuheben, die ehemals als Gerichtsbaum diente.
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