Das Grabfeld:
Gebiet und Geschichte

 

Die Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld, die drei Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Saal a. d. Saale und die sieben Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen i. Grabfeld bilden den Südosten des Landkreises Rhön-Grabfeld, das fränkische Grabfeld (neben dem thüringischen Grabfeld im benachbarten Bundesland).

Schon bestehende Verflechtungen und Ansätze der Zusammenarbeit bieten gute Chancen für das weitere Zusammenwachsen als gemeinsamer Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum. Das Gebiet der Grabfeldallianz liegt in der Planungsregion 3 "Main-Rhön".

 


Geschichte des Grabfeldes

738 wird das Grabfeld erstmals genannt. Es ist eine der am frühesten bezeugten fränkischen Landschaften. Seine Bewohner, die Graffelti, werden von Papst Gregor III. in einem Atemzug mit Thüringern und Hessen genannt. Das Grabfeld reichte einst von Fulda im Westen, Schmalkalden im Norden, entlang des Thüringer Waldes bis ins Coburger Land, von da an den Main bis Schweinfurt und von da wieder in die Rhön.


Der Name „Grabfeld“ leitet sich vom slawischen Wort „grap“ (Buche) ab. Die Endung „feld“ soll aus einer vorfränkischen, wahrscheinlich thüringischen Zeit stammen und eine offene, waldfreie und damit landwirtschaftlich nutzbare, besiedelte Gegend bezeichnen. Eine andere Deutung besagt, dass „Grabfeld“ ein sehr alter Name ist, der aus der La-Tène-Zeit (450 - 15 v. Chr.) oder gar Hallstattzeit (700 - 450 v. Chr). von sesshaft gebliebenen Bevölkerungsresten herübergerettet wurde und soviel wie "Landschaft mit sumpfigen Gewässern" bedeutet.

Quelle: Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger, Sternberg

 

Mythos zur Entstehung des Grabfeldes


Der Legende nach ritt einst das fränkische Herrscherpaar zur Jagd aus. Beim Ritt verlor die Königin ihren Ring. Der Gemahl war sehr erzürnt und drohte, sie aus der Familie auszustoßen. In ihrer Not bat die Königin ihren Hofstaat, den Ring zu suchen. Die Bediensteten gruben daraufhin das Land um - und der Ring ward gefunden. Königin und König waren wieder versöhnt. Am Fundort ließ der König daraufhin das Rathaus der Stadt Bad Königshofen errichten, den Landstrich benannte er "Grabfeld".

 

Geologie, Klima und Landschaft des Grabfeldes


Das Grabfeld ist das Bindeglied zwischen Mainfranken und Thüringen. Es wird begrenzt durch die Landkreise Haßberge und Schweinfurt im Süden, die thüringischen Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Hildburghausen im Osten und Norden, im Westen durch den Landkreis Bad Kissingen und innerhalb des Landkreises Rhön-Grabfeld den Raum um die Kreisstadt Bad Neustadt a. d. Saale.


Das Grabfeld, mit seinem Zentrum um Bad Königshofen i. Gr., wurde im Laufe der Jahrmillionen durch Erosion beckenförmig ausgeräumt. Härtere Gesteine blieben als Hügelstufe des Sandsteinkeupers halbkreisförmig stehen. Während die Hügelbegrenzung im Sandsteinkeuper weniger fruchtbare Böden hervorbringt, bietet das Grabfeld mit Letten-, Gipskeuper- und teilweise Lößüberlagerung bessere Ertragsvoraussetzungen. Das südliche Gebiet (um Sulzfeld und Sulzdorf a. d. Lederhecke) reicht mit einem hügeligen Landschaftsbild in die Haßberge hinein, die der Keuperzone angehören.


Bevorzugt durch günstige klimatische Bedingungen und gute Bodenverhältnisse, wird das Grabfeld überwiegend ackerbaulich genutzt. Die Gäulandschaft des Grabfeldes gehört mit 550 mm mittlerer Jahresniederschlagsmenge zu den trockenen Gebieten Bayerns. Sie liegt im Regenschatten der Hohen Rhön, die 1100 mm mittleren Jahresniederschlag aufweist. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt in der Hohen Rhön bei 4,5°C, während sie im Grabfeld bei über 8°C liegt.

Quelle: Amt für Ländliche Entwicklung Bayern

 

Auf dem Kartenausschnitt sind die Landschaftsformen des Grabfeldes sichtbar (roter Kreis: Bad Königshofen i. Gr.). Sie setzt sich zusammen aus gehölz- bzw. waldreichen ackergeprägten Kulturlandschaften (blau gestrichelte Schraffur) und ackergeprägten offenen Kulturlandschaften (hellgelbe Färbung).

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: bearbeitet nach Kartendienst des Bundesamtes für Naturschutz

 

 

Übrigens:
Das Grabfeld findet auch im "Lied der Franken" (1859) von Joseph Victor von Scheffel Erwähnung. In der vierten Strophe heißt es

"Zum heil'gen Veit von Staffelstein
    komm ich empor gestiegen,
    und seh' die Lande um den Main
    zu meinen Füßen liegen.
    Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
    umrahmen Berg und Hügel
    die breite stromdurchglänzte Au.
    Ich wollt', mir wüchsen Flügel,
    valeri, valera, valeri, valera,
    ich wollt', mir wüchsen Flügel."

 

 

 

 

 

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