Handlungsfelder

 

Während der Erstellung des ILEK bildeten sich fünf verschiedene Handlungsfelder heraus, denen eine Vielzahl von Projektideen zuzuordnen sind (siehe nächste Seite) die durch die Kommunale Allianz in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen.

 

 

1. Handlungsfeld:

Wirtschaft, Verkehr, Infrastruktur, Standortmarketing

Mit der A 71 entstehen für das Grabfeld neue Chancen mitten in Deutschland. Ein einheitliches Standortmarketing und gebündelte Akquisition, z. B. unter einem gemeinsamen Namen, ist für den Erfolg der zehn Kommunen ausschlaggebend.


Eine interkommunal abgestimmte Gewerbeentwicklung entlang der B 279 kann zum Stärkenprofil der Region bei innovativer Vorgehensweise (z. B. Werbung, thematische Ausrichtung, Einsatz erneuerbarer Energien) werden.

 


2. Handlungsfeld:

Land- und Forstwirtschaft, Erneuerbare Energien

Regionale Wertschöpfung kann in Zukunft viel mehr auf dem Energiesektor im Grabfeld entstehen. Dies stärkt Land- und Forstwirtschaft. Gelungene Pilotanlagen wie Biomassekraftwerke, Biogas- und Photovoltaikanlagen zeigen einen möglichen Weg für den „Landwirt als Energiewirt“.


Gesunde, gentechnikfreie Lebensmittel können als typische Regionalprodukte neue Marktchancen eröffnen und bei abgestimmter gemeinsamer Vermarktung die Rhön-Grabfeld-Region weiter bekannt machen.


Die prägende Kulturlandschaft der lieblichen Höhen und Täler des Grabfeldes bildet zusammen mit einer positiv dargestellten Landwirtschaft die Grundlage für vielfältige, landschaftsbetonte Freizeit- und Erholungsformen.


Zu diesem neu aufzubauenden Image gehören wesentlich die typischen Ortsbilder mit der regionalen Baukultur als Zeugnisse einer reichen Geschichte.

Identifikation mit der Heimat bedeutet Zukunftsfähigkeit.

 


3. Handlungsfeld:

Siedlungs- und Dorfentwicklung, Baukultur, Gemeinbedarfseinrichtungen

Schrumpfen oder Wachsen? Qualitatives oder quantitatives Wachstum? Diese Kernfragen der Ortsentwicklung erhält neue Brisanz durch den demografischen Wandel. Vitale Dörfer und Städte mit guter Grund- und Nahversorgung erfordern umfassenden Dorf- und Stadtumbau.


Für die zehn Grabfeldkommunen kann eine einvernehmliche Aufgabenteilung der kommunalen Daseinsvorsorge nicht nur Kostenersparnisse, sondern auch höhere Effizienz mit sich bringen.


Schwerpunktbildungen z. B. für Schule, Kindergarten, Freizeit, Erholung, Naturschutz, Vereinsleben, Sport usw. erlauben es, örtliche Stärkenprofile zu Themendörfern zu entwickeln.


Die Mobilität für ältere Mitbürger ist z. B. eine große Herausforderung ebenso wie die Sicherung einer Nahversorgung in den Ortsteilen. Es gilt daher, die Innenentwicklung der Ortskerne vorrangig zu betreiben. Mit einer Konzentration von baulichen Maßnahmen zur Nachnutzung und Sanierung soll in erster Linie eine funktionale Grundsicherung herbeigeführt werden.

Das soziale Kapital des ländlichen Raums ist wesentlicher Standortfaktor und kann regionale Bindung und Stärke nach sich ziehen.

 


4. Handlungsfeld:

Natur, Landschaft, Umwelt, Landschaftsgenuss

Was bedeutet „nachhaltige Entwicklung“ im Grabfeld ?
Natur und Landschaft spielen für die Kommunale Allianz Fränkischer Grabfeldgau eine besondere Rolle bei der Neuorientierung. Deshalb gilt es, die natürlichen Lebensgrundlagen zu sichern und zu erhalten. Typische Orts- und Landschaftsbilder sind der Lebensraum für Mensch, Tier und Pflanze und stellen einen hohen Wert dar, der zur Lebensqualität entscheidend beiträgt. Dieses Merkmal kann auch gut vermittelt und werbend für die Region eingesetzt werden. Vielfältige Landschaft bedeutet hohe ökologische Stabilität und ein positives Image.


Die zehn Grabfeldkommunen beabsichtigen das Management von Eingriff und Ausgleich gemeinsam zu organisieren und im Sinne regionaler Verbundachsen und -linien zusammen zu führen. Dazu gehören auch die vielen Netzlinien der Fließgewässer als wichtige Lebensadern des Grabfelds. Naturerfahrung, Landschaftsgenuss und Umweltpädagogik haben im Grabfeld künftig einen hohen Stellenwert und sollen mit gemeinsamen Informationsangeboten und Lehrpfaden (auch grenzüberschreitend nach Thüringen) präsentiert werden.

Lebensqualität entsteht auch durch vielfältige Natur und Landschaft.

 


5. Handlungsfeld:

Tourismus, Naherholung, Gesundheit, Kultur

Das Grabfeld zwischen Rhön, Haßbergen und Thüringen hat eine hervorragende Ausgangslage für eine touristische Entwicklung und den Aufbau einer attraktiven Angebotsstruktur für Fremdenverkehr und Naherholung.


Das Zusammenspiel der Kurstadt Bad Königshofen i. Grabfeld mit den typischen Grabfeld-Ortschaften zu einem kombinierten Angebot von „Frankentherme, Festungsstadt und liebenswerten Grabfeld-Dorf-Landschaften“ kann eine wesentliche Bereicherung der Kurregion werden.


Das dichte Netz kulturhistorischer Sehenswürdigkeiten, herausragender frühgeschichtlicher Funde, prägender Wasserschlösser, Wallfahrtskirchen, Landsitze und Fachwerkensembles ist als sehr hohes Potenzial einzuschätzen, das es in Wert zu setzen gilt. Impulsgeber kann dabei die Kurstadt sein.

Wichtig erscheint die Aufarbeitung und Verbesserung der gastronomischen Situation im Grabfeld, ebenso wie die gemeindeübergreifende Darstellung und Bewerbung von Radwanderwegen und örtlichen Naherholungsangeboten.

Kultur- und Freizeitangebote sind als “weiche Standortfaktoren” von großer Bedeutung bei der Akquisition und Ansiedlung qualifizierter Arbeitsstätten und Arbeitskräfte.

Aktuelles

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